Das im Valle Gesso gelegene Dorf Valdieri ist Teil des Schutzgebiets der Seealpen, Aree Protette delle Alpi Marittime, des größten Naturparks der Region Piemont. Die Ursprünge des Orts gehen wahrscheinlich auf die späte Bronzezeit zurück. Die Herkunft des Namens ist ungewiss, aber die glaubhafteste Hypothese besagt, dass der Name vom keltisch-germanischen „Wald“ abstammt. Valdieri liegt am Fuß des Rocca San Giovanni - Saben.

Nicht weit vom Ortszentrum entfernt wurde eine prähistorische archäologische Stätte entdeckt. Ausgrabungen haben eine Beerdigungsstätte gesichert, die aus dem Zeitraum Bronzezeit-mittlere Eisenzeit stammt. Vom Ortszentrum erreicht man die prähistorische Nekropolis zu Fuß in rund zwanzig Minuten. Eines der historischen Gebäude des Dorfs ist heute Sitz des Fremdenverkehrsamts und des „Museums der Nekropolis“, in dem die bei den Ausgrabungen entdeckten Funde ausgestellt sind.

Im oberen Valle Gesso, im Ortsteil Terme, befinden sich die berühmten, natürlichen Thermalquellen. Die Thermenanlage wurde auf Wunsch Vittorio Emanuele II von Savoyen errichtet. Zu den Gebäuden, die den hiesigen Aufenthalt der Königsfamilie belegen, zählen unter anderem die Casa della Bela Rosin, ein elegantes Chalet Schweizer Prägung, in dem man heute übernachten kann, und das Jagdhaus auf der Hochebene Valasco, das heute als Berghütte genutzt wird und in einer guten Stunde zu Fuß erreicht werden kann. Erwähnenswert ist auch der Botanische Garten Valderia, der die wichtigsten Ökosysteme der Seealpen nachbildet.

Outdoor-Fans haben die Qual der Wahl zwischen unzähligen Sportangeboten. Sie reichen von Spaziergängen und Radtouren in einer atemberaubenden Landschaft, in der man auf Gämsen und Steinböcke trifft, über Wanderungen mit Übernachtungen in den zahlreichen Berghütten des Parkgebiets bis zur Ersteigung von Gipfeln, die bis zu 3.297 Meter hoch sind (Argentera-Massiv). Darüber hinaus hat man im Schutzgebiet „Gesso della Regina“ Gelegenheit zum Sportangeln oder kann sich im Klettergarten von Andonno auf die Probe stellen. Im Winter ist die Landschaft von einer weißen Schneedecke überzogen, so dass man sich zahlreichen Wintersportarten, wie Skitourengehen, Skilanglauf und Schneeschuhwanderungen, widmen kann.