MONGIOIE-TOUR

26,5 km

Der Mongioie ist nach dem Marguareis der zweithöchste Gipfel der Ligurischen Alpen. Ein Berg mit drei sehr unterschiedlichen Gesichtern: Da ist zum einen die Westwand aus grasbewachsenen Hängen und weißlichen Felsen, die durch Wassererosion geformt wurden und sanft nach Pian Marchisio hin abfallen sowie die Südostwand aus fantastischen dolomitischen Kalksteinausläufern oberhalb von Viozene und schließlich die Nordostwand, die schwindelerregende 400 m zum Raschera-See hinabstürzt.

Schwierigkeitsgrad

EE/E

Entfernung

26,5 km

Starthöhe

1634 mt

Niedrigster / Höchster Punkt

2407

Jahreszeit

SOMMER

Zielgruppe

SPORTLICH

Geht man vom Saline-Pass nach Carnino Inferiore hinunter und dann weiter über den Colla di Carnino, lässt sich der schwierige Abstieg in die sehr steile Scaglie-Schlucht vermeiden.

Die Etappen

der Route

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Bei dieser zweitägigen Wanderung, die sich aus sehr ausgewogenen Etappen durch abwechslungsreiche Landschaften zusammensetzt, wird er vollkommen umrundet. Die Route ist wegen des anspruchsvollen Abstiegs in die äußerst steile Scaglie-Schlucht nur für geübte Bergwanderer zu empfehlen. Dieser lässt sich jedoch ggf. über Carnino umgehen.

Aufgrund der nicht besonders hohen Lagen sind die Monate Juni und September am besten geeignet, um diese Wanderung zu unternehmen (die Schutzhütte Mongioie ist gewöhnlich von Anfang Mai bis Ende Oktober geöffnet). Dagegen sollten die Monate Juli und August gemieden werden, da sie größere Hitze und mehr Andrang mit sich bringen.


Etappe 1, Pian Marchisio–Schutzhütte Mongioie ab Saline-Pass

Aufstieg: circa 840 m
Abstieg: circa 900 m
Gesamtlänge: circa 12 km
Ausgangshöhe: 1.634 m
Maximale Höhe: 2.407 m
Schwierigkeit: EE (erfahrene Wanderer)

Ab Ponte Ciappa (1.624 m, oder Porta di Pian Marchisio), der letzten Parkmöglichkeit, geht es leicht bergab bis zur herrlichen Pian Marchisio. Dabei folgt man einfach dem Schotterweg, der sich nahezu eben durch wunderschöne Wiesen schlängelt, die im späten Frühling mit einer Vielzahl bunter Blumen übersät sind. Weiter geht es am Fluss entlang und über den Ciappa-Sattel. Vorbei an mehreren Wasserläufen, die in den Ellero münden, beginnt ein kurzer Anstieg in Kehren (Abkürzungen möglich).

Lassen Sie den nach rechts abgehenden Grasweg zur nahen Schutzhütte Havis de Giorgio Mondovì außer Acht und folgen Sie weiter dem Schotterweg. Nach 350 Metern erreichen Sie erneut eine Abzweigung, an der Sie geradeaus weitergehen und die kleine Brücke in Richtung Gias Gruppetti überqueren.

Folgen Sie nun einem langen Abschnitt mit leichten Steigungen. Sobald der Weg zweihundert Meter hinter einer Kehre wieder ansteigt, biegen Sie rechts auf einen Pfad ab (Wegweiser zum Saline-Pass). Bald erreichen Sie eine schöne Graslichtung, auf der Sie auf das Karstloch Tumpi treffen, eine tiefe Höhle, in die das Wasser hineinfließt und im Untergrund verschwindet.

Folgen Sie den Pfählen und roten Markierungen, überqueren Sie einen grasbewachsenen Hügel und betreten Sie dann eine Mulde, an deren Ende der steile Anstieg zum Saline-Pass (2.177 m) beginnt, wo Sie einen herrlichen Blick auf den Kamm der Berge Saccarello, Missun und Bertrand haben. Der Name leitet sich von einer alten Salzstraße ab, die hier vorbeiführte.

Ignorieren Sie den Weg bergab nach Carnino (eine leichtere Variante) und die Spur nach rechts, die zum Cima delle Saline führt, und gehen Sie nach links (Südosten) weiter über einen schönen grasbewachsenen Kamm.

Nachdem Sie einen Hügel rechts umgangen und einige Höhenmeter verloren haben, steigt der Weg wieder an und führt über einen steilen zwischen zwei Felsformationen eingekeilten Grashang. Ein beschwerlicher Anstieg führt Sie nun auf eine Bergschulter, an der ein breiter, spektakulärer Graskamm beginnt; von dort haben Sie einen herrlichen Blick auf den Cima delle Saline und den allgegenwärtigen Monviso im Nordwesten sowie die Berge Bego, Grand Capelet, Clapier und Gelas im Westen.

Folgen Sie dem Kamm, der in einem Halbkreis auf den wenig ausgeprägten Cima del Pian Comune (2.367 m) führt, von dem der Blick bis zum Ligurischen Meer reicht. Weiter geht es zum nahe gelegenen Cima delle Colme Ovest (2.407 m), dem höchsten Punkt der gesamten Wanderung. Der anschließende Weg führt Sie mitten durch Edelweißfelder etwa siebzig Meter hinab.

Über einige Mulden und Erhebungen geht es weiter auf und ab bis zum Cima delle Colme Est (2.378 m). Kurz davor wenden Sie sich nach rechts in die Rinne des Bocchino delle Scaglie (2.325 m).

Hier beginnt der anspruchsvollste Abschnitt: der Abstieg nach Süden in die spektakuläre Scaglie-Schlucht. Nähern Sie sich nun den eindrucksvollen Kalkfelsentürmen, die als Bricchi Neri bekannt sind und die linke Seite markieren, und steigen Sie steil hinab. Geben Sie dabei auf den instabilen Untergrund Acht.

Die - nicht immer gut sichtbare - Spur wendet sich dann weiter unten nach rechts. Anschließend scheint der Weg besser zu werden, um sich dann erneut zu verschlechtern und in eine sehr steile Geröllhalde überzugehen, die etwa hundert Meter weiter unten im Tal in Graswiesen mündet.

An dieser Stelle sollten Sie unbedingt der Versuchung widerstehen, auf dem Weg zu bleiben, der zur Hütte zu führen scheint, da dieser etwas weiter plötzlich endet. Gehen Sie stattdessen nach rechts in Richtung einer Alm, auch wenn dies die Route ein wenig zu verlängern scheint.

Haben Sie eine Spur ausgemacht, überqueren Sie eine Geröllrinne und folgen dieser auf der rechten Seite entlang bergab.

Nach einem langen Stück durch Waldkiefern hindurch, die rund um die Hütte stehen, treffen Sie auf einen von Trockenmauern gesäumten Maultierpfad, der zur Schutzhütte Mongioie (1.550 m, Brunnen) führt, die in schöner Panoramalage auf einer flachen Terrasse liegt.


Etappe 2, Schutzhütte Mongioie–Pian Marchisio ab Bocchino d’Aseo

Aufstieg: circa 1.030 m
Abstieg: circa 970 m
Gesamtlänge: circa 14,5 km
Ausgangshöhe: 1.550 m
Maximale Höhe: 2.329 m
Schwierigkeit: E (Wanderer)

Folgen Sie ein kurzes Stück dem Weg der vorherigen Etappe, gehen Sie rechts an der Schutzhütte Mongioie (1.550 m) vorbei und steigen Sie dahinter zwischen Waldkiefern hindurch bergan.

Lassen Sie die Geröllrinne, über die Sie gekommen sind, links hinter sich und gehen Sie auf einem Saumpfad weiter, der nach einigen Dutzend Metern in einen Feldweg mündet, dem Sie nach links steil bergauf folgen. Weiter oben verengt sich der Weg und wird zu einem sehr steilen Pfad.

Haben Sie das Waldstück verlassen, lassen Sie einen Abzweig, der nahezu eben geradeaus weitergeht und wenig später endet, außer Acht und biegen Sie links auf den (Achtung: wenig sichtbaren) Pfad ab, der sich in Kehren von oben um eine Felsbarriere windet.

Von hier aus steigen Sie einen Grashang hinauf bis an die Steilwände der Rocca Garba und erreichen nach einem längeren Stück bergauf durch den Buschwald das schöne Grasland Pian dell'Olio (2.083 m, Quelle kurz vor dem Weg rechts). Hier öffnet sich die Landschaft zum Talschluss und verstärkt den Eindruck, sich in einem Karstgebiet zu befinden.

Der Weg setzt sich mit einer leichten Steigung fort, zunächst über Gras und dann durch ein mit großen Kalkblöcken durchsetztes Gebiet. Wenn Sie sich hinter einer Engstelle auf der rechten Seite halten, erreichen Sie alsbald den Bocchino d'Aseo (2.295 m), Wasserscheide über dem Raschera-Tal, die in das Corsaglia-Tal mündet.

Steigen Sie über den gegenüberliegenden Hang ab und verlassen Sie fast sofort einen Weg, der  nach rechts Richtung Revelli-Einschnitt führt (Achtung: es gibt keine Hinweisschilder). Anschließend gehen Sie nach links zwischen den Rhododendren hindurch eine Querung, die zum Raschera-See (2.109 m) führt, einem kleinen, abgelegenen Gewässer am Fuße der extrem anspruchsvollen Nordostwand des Mongioie.

Auf dem wenig begangenen Weg, der am östlichen Ufer des Sees entlang führt, geht es weiter in Richtung Norden. Ignorieren Sie den Abzweig nach rechts zum Raschera-Sattel und folgen Sie dem Weg nach links über schöne Grashänge. Die Steigungen werden stärker und bald erreichen Sie den Bocchino della Brignola (2.276 m), der zwischen dem gleichnamigen Gipfel (links) und dem Ferlette-Gipfel (rechts) liegt. Von hier haben Sie einen herrlichen Blick auf die Gletschermulde mit den malerischen Brignola-Seen.

Steigen Sie die steilen Kehren in deren Richtung ab. An der ersten Gabelung (2.181 m) lassen Sie den Weg nach rechts in Richtung des Hauptsees außer Acht (die anderen sind nur noch Torfmoore) und nehmen Sie den Querpfad nach links, der zuerst bergab und dann bergauf über die Felshänge des Monte Brignola führt.

Nachdem Sie mehrmals einen Bach überquert haben, wandern Sie in einem Halbkreis über eine schöne grasbewachsene Hochebene. Zwischen den Rhododendren geht es stetig bergauf, bis Sie an einem kleinen Tümpel vorbeikommen und zum Colle Brignola-Seirasso (2.329 m) gelangen. Von diesem höchsten Etappenpunkt geht es dann zurück ins Ellero-Tal. Hier reicht der Blick vom Monte Mongioie bis zum gegenüberliegenden Cima delle Saline mit dem Marguareis im Hintergrund rechts.

Folgen Sie dem Weg nach rechts und beginnen Sie den Abstieg über die als Weiden genutzten Wiesenhänge (Vorsicht vor Herdenschutzhunden). Der Weg kreuzt mehrere Trifte und ist nicht immer gut zu erkennen. Sie können sich aber ganz gut an der Hütte des Gias Gruppetti (1.862 m) orientieren.

Haben Sie den Zugangsweg erreicht, folgen Sie diesem einfach ins Tal bis zu Ihrem Auto.