MARGUAREIS-RUNDWEG

circa 29,5 km

Der Marguareis ist der höchste Gipfel der Ligurischen Alpen. Ein Berg mit zwei Gesichtern: auf der einen Seite die felsige und senkrechte Nordwand und auf der Südseite die viel sanfteren Karsthänge. Hier treffen das Pesio-, Tanaro- und Roya-Tal aufeinander, und zahlreiche Wanderwege, die zu einer herrlichen Tour miteinander verbunden werden können, laden zu seiner Umrundung ein. Eine äußerst abwechslungsreiche Strecke durch faszinierende Landschaften, die sich bestens für eine mehrtägige Wanderung oder einen erlebnisreichen Traillauf-Ausflug eignet.

Schwierigkeitsgrad

E/EE (Wanderer/erfahrene Wanderer)

Entfernung

circa 29,5 km

Starthöhe

1032 mt

Niedrigster / Höchster Punkt

2652 m

Jahreszeit

SOMMER

Zielgruppe

SPORTLICH

Aufgrund der karstigen Beschaffenheit des Geländes im zentralen Teil der Route gibt es außer in der Schutzhütte Don Barbera keine Versorgungsmöglichkeit mit Wasser, so dass Sie einen ausreichenden Vorrat mitbringen sollten.

Bitte bedenken Sie, dass die Umgebung in den Bergen einem ständigen Wandel unterworfen ist und sich die Bedingungen je nach Wetter, Jahreszeit, Klimawandel und menschlichen Eingriffen ändern. Autoren und ATL del Cuneese übernehmen keine Haftung für Unfälle oder andere schädigende Ereignisse, die sich aus der Nutzung der bereitgestellten Informationen ergeben. Alle Touren werden auf eigene Gefahr begangen.

Die Etappen

der Route

Kein Ergebnis

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Dies ist die „schmale“ Version des Marguareis-Rundwegs, die von der klassischen Route abweicht und auch bis zum Gipfel hinaufführt. Drei Etappen (sehr gut Trainierte schaffen es auch in zwei Tagen) mit großartigen Ausblicken vom Meer bis zu den Viertausendern des Aostatals.

Der ideale Monat zur Begehung ist der September mit klaren Tagen und mehr Platz in den Schutzhütten.


Ausgangspunkt: Pian delle Gorre (Chiusa di Pesio)

Etappe 1 – Pian delle Gorre–Schutzhütte Garelli

Aufstieg:
circa 940 m
Gesamtlänge: circa 5,5 km
Ausgangshöhe: 1.032 m
Maximale Höhe: 1.970 m
Schwierigkeit: E (Wanderer)

Nehmen Sie den unbefestigten Weg, der links vom Parkplatz bergauf führt. Auf dem Platz namens Il Salto (1.184 m) biegen Sie links auf den Saumpfad zur Schutzhütte Garelli ab. Der Weg steigt steil und kurvenreich durch einen dichten Wald aus Fichten und Laubbäumen an. Nach einem guten Stück ignorieren Sie die Abzweigung nach links in Richtung Pian del Creus und überqueren auf einem Steg den Wildbach Sestrera, der gleich unterhalb die spektakulären Saut-Wasserfälle erzeugt, die von hier jedoch nicht zu sehen sind.

In wenigen Minuten erreichen Sie das Gias Sottano di Sestrera (1.341 m, Brunnen), hinter dem sich das beeindruckende Marguareis-Massiv erhebt. Der Weg teilt sich nun: gehen Sie links in einen Tannenwald.
Nach mehreren Kehren kommen Sie auf eine Lichtung. Hier steigen Sie einen schönen Hang hinauf bis zum Gias Soprano di Sestrera (1.842 m, Brunnen). Das Panorama ist atemberaubend: Mit einem einzigen Blick lässt sich die fantastische Nordwand des Marguareis erfassen.

Haben Sie das Gias auf der rechten Seite umgangen, sind es nur noch zwanzig Minuten bis zur Schutzhütte Garelli (1.970 m), die am Rande des Pian del Lupo liegt. Der große Steinbau mit dem modernen Glas- und Metallteil, in dem sich die Berge spiegeln, wurde 1991 wiederaufgebaut, nachdem die ursprüngliche Hütte einem schrecklichen Brand zum Opfer fiel.

Nicht weit von der Schutzhütte entfernt befindet sich ein botanischer Garten, in dem einige der wichtigsten und seltensten Arten der Ligurischen und der See-Alpen zu finden sind. Die Station ist dem Briten Clarence Bicknell gewidmet, der sich neben der Botanik auch für Ornithologie, Archäologie und Mineralogie interessierte: Er entdeckte die Felsgravuren im Tal der Wunder („Valle delle Meraviglie“).

Etappe 2 – Schutzhütte Garelli–Schutzhütte Don Barbera

Aufstieg: circa 960 m
Abstieg: circa 840 m
Gesamtlänge: circa 9 km
Ausgangshöhe: 1.970 m
Maximale Höhe: 2.652 m
Schwierigkeit: EE (erfahrene Wanderer)

Auf dem Weg, der das grasbewachsene Becken des Pian del Lupo durchquert und über ein Geröllfeld ansteigt, geht es in östlicher Richtung weiter. Steigen Sie die steilen Wiesenhänge zur schmalen Einsattelung am Porta Sestrera (2.228 m) hinauf, einer Wasserscheide zwischen Pesio- und Ellero-Tal. Hier ändert sich die Landschaft völlig.

Auf einem schönen Grasweg mit herrlichem Blick auf die Gipfel des Saline und Pian Ballaur geht es hinunter ins Ellero-Tal. Nach wenigen hundert Metern biegen Sie an einer Gabelung rechts ab und wandern über grasbewachsene, mit Felsbrocken übersäte Hänge am Kamm der Rastelli del Marguareis.

Nach einigen Auf- und Abstiegen gelangen Sie zum Fuß der Rinne, die zum Porta Marguareis führt. Wenden Sie sich nach links bis zum kleinen Rataira-See (2.204 m), an dem ein interessanter Menhir aus Granit steht, der wahrscheinlich keltischen Ursprungs ist.

Folgen Sie dem Weg, der über eine steile Rampe zum Colle del Pas (2.349 m) führt, der sich zwischen dem Emma- und dem Pian Ballaur-Gipfel befindet. Hier haben Sie einen schönen Blick gen Süden auf den Missun und den Monte Bertrand. Am Fuße des letzteren erkennen Sie den Framargal-Pass, über den die Hohe Salzstraße verläuft.

Steigen Sie auf der gegenüberliegenden Seite zum Piaggia Bella-Becken hinab, in dessen Umgebung sich ein riesiges Höhlensystem befindet. In der Mitte ist die Wissenschaftshütte Saracco-Volante deutlich zu erkennen. Die Umgebung des Marguareis ist - mit ihren weißen Felsen, zerfurchten Feldern, Dolinen, Brunnen, Schwalbenlöchern und sehr tiefen Höhlen, wie die Piaggia Bella, die sich über vierzig Kilometer in die Tiefe erstreckt - eine der bedeutendsten Karstlandschaften der Alpen. Eine wahre Fundgrube für Höhlenforscher, die seit den 1950er Jahren mit der Erkundung dieses Gebietes beschäftigt sind.

An einer Gabelung biegen Sie rechts ab, um die steile Capre-Rinne hinaufzusteigen, die von unten unzugänglich erscheint. Stattdessen geht der Weg erstaunlich geradlinig weiter und führt über einige einfache, mit Stahlseilen gesicherte Abschnitte zum Colle Palù (2.520 m), der zwischen dem gleichnamigen Berg und dem Bozano liegt. Der Blick eröffnet sich wieder zum Marguareis, der sich gräulich im Westen abzeichnet.

Der Weg führt nach rechts über die Hänge des Bozano weiter. Nach einem kurzen Abschnitt mit Ausstattung setzen Sie Ihren Weg auf halber Höhe fort. Nach Überquerung eines Grats (hochgelegenes Felsband, das Sie etwas höher umgehen können) erreichen Sie eine Schulter, hinter der Sie in einem Halbkreis zum Colle dei Torinesi (2.448 m) absteigen, dem Endpunkt der gleichnamigen Rinne.

Weiter geht es über einen Pfad, der durch Gras und Geröll auf eine Schulter führt. Hier ignorieren Sie den Weg hinunter in die gegenüberliegende Senke zum Gaina-Pass und zur Schutzhütte Don Barbera.

Gehen Sie weiter bergauf nach rechts auf mit Gras durchsetztem Schotteruntergrund und über einen zweiten steinigen Grat bis zum breiten, flachen Gipfel des Marguareis (2.651 m), auf dem ein 1958 errichtetes großes Gipfelkreuz thront. Von hier hat man einen atemberaubenden Rundumblick vom Ligurischen Meer bis zum Aostatal. Gleich hinter dem Kreuz öffnet sich ein siebenhundert Meter tiefer Abgrund zum Marguareis-See und zur Schutzhütte Garelli. An sehr klaren Tagen können Sie in der Ferne Tenda, das Roya-Tal, das Meer und sogar Korsika sehen.

Machen Sie sich wieder auf den Weg und steigen Sie den südwestlichen Kamm hinunter. Halten Sie sich dabei leicht rechts des Grats.
Der Weg ist nicht besonders gut gekennzeichnet, es gibt nur einige wenig Steinmännchen, aber die Richtung ist erkennbar. Nach Überquerung eines Spalts umgehen Sie von links eine Doline und gelangen Sie zum abgerundeten Süd-Vorgipfel. Anschließend steigen Sie über einen Steilhang ab (K1-Passagen). Am Fuße angekommen, enden die Schwierigkeiten und bald darauf haben Sie den Gaina-Pass (2.357 m), auch Gallina-Pass genannt, erreicht.

Steigen Sie in westlicher Richtung auf dem nun besser markierten Weg ab, gehen Sie eine einfache Querung und überwinden Sie ein Labyrinth von kleinen Karsthöhlen. Vor dem Eintritt in eine enge Schlucht, durch die ein kleiner Pfad führt, biegen Sie rechts ab und durchqueren Sie ein Gebiet aus gefurchten Feldern, Brunnen, Schwalbenlöchern und Karstfelsen.

Haben Sie die weiten Wiesen mit Blick auf den Colle dei Signori erreicht, bleibt nur noch ein schneller Abstieg zur Schutzhütte Don Barbera (2.079 m), die einen wichtigen Stützpunkt nicht nur für die Marguareis-Tour, sondern auch für die Hohe Salzstraße darstellt.

Etappe 3 – Schutzhütte Don Barbera–Pian delle Gorre

Aufstieg: circa 290 m
Abstieg: circa 1.350 m
Gesamtlänge: circa 15 km
Ausgangshöhe: 2.079 m
Maximale Höhe: 2.310 m
Schwierigkeit: E (Wanderer)

Von der Schutzhütte Don Barbera (2.079 m) steigen Sie zum Colle dei Signori (2.107 m) hinauf, wo Sie die französische Grenze überschreiten. Hier biegen Sie rechts auf einen schönen grasbewachsenen Saumpfad ab, der in leichtem Auf und Ab über den Kopf des Malabergue-Tals führt, ein außergewöhnlich schönes Karstgebiet vor der Hohen Salzstraße mit herrlichen Ausblicken.

Nach eineinhalb Kilometern mündet der Saumpfad in die Hohe Salzstraße, der Sie in einem weiten Halbkreis nach Nordwesten folgen. Auf der Alm des Pian Ambrogi verlassen Sie den Schotterweg und gehen rechts über eine Wiese.

Nun geht es steiler bergauf bis zu einer grasbewachsenen Schulter unterhalb des Pointe Straldi, dem höchsten Punkt der Etappe. Unterwegs eröffnen sich spektakuläre Ausblicke auf die Hohe Salzstraße unter Ihnen und den allgegenwärtigen Marguareis.

Weiter abwärts gelangen Sie auf eine Schotterstraße, die nach rechts leicht ansteigt und zur nahe gelegenen Colla Piana di Malaberga (2.219 m) führt, dem Zugang zur außergewöhnlichen Karstmulde Conca delle Carsene, die interessanterweise zur Gemeinde Briga Alta gehört. Sie ist eine der wenigen „Enklaven“, also eine Verwaltungsinsel. Nur wenige Dutzend Meter Luftlinie entfernt liegt die Speläologie-Hütte Morgantini, die mit einem kurzen Abstecher erreichbar ist.

Folgen Sie einem guten Stück bergab dem spektakulären Radwanderweg Ciclovia del Duca, einer alten Militärstraße, die erst kürzlich für Mountainbikes instandgesetzt wurde und die Karstmulde durchquert, den Duca-Pass hinaufsteigt und dann ins Arpi-Tal hinabführt.

In etwa 2.100 m Höhe überqueren Sie auf den mit Holzstämmen eingerichteten Stufen problemlos einen Abschnitt mit instabilem Schotteruntergrund. Die Landschaft erscheint fast mondähnlich mit ihren abgerundeten, weißlichen Felsen, die sich, soweit das Auge reicht, bis zum Marguareis-Gipfel erstrecken. In Richtung Tal haben Sie einen schönen Blick auf den Kamm zwischen Monte Pigna, Gardiola und Cars.

Umgehen Sie von oben das grasbewachsene Becken, in dem das Gias dell‘Ortica (1.860 m) liegt. Lassen Sie eine Abzweigung nach links zum Colle del Carbone außer Acht und biegen Sie hundert Meter weiter links ab. Ignorieren Sie den Radwanderweg Ciclovia del Duca zum gleichnamigen Pass, der eine längere, aber auch leichtere Variante sein könnte.

Wenden Sie sich nach Norden, überqueren Sie eine Schulter und danach auf halber Höhe die abschüssigen Hänge des Testa di Baban. Auf diesem Abschnitt kommen Sie auch über den wenig erkennbaren Baban-Pass. Sein Name ist eigentlich unzutreffend, da es sich nicht um eine klassische Einsattelung am Übergang zwischen zwei Tälern handelt. Mit etwas Vorsicht legen Sie die exponierte Querung auf der Senkrechten des Pis del Pesio zwischen Buchen, Latschenkiefern und anderen Sträuchern hindurch zurück.

Ein gutes Stück weiter treffen Sie auf den direkten Weg zum Colle Vaccarile. Auf einem urwüchsigen, wenig begangenen Pfad geht es durch einen dichten und feuchten Buchenwald hinunter ins Tal.
In etwa 1.200 m Höhe überqueren Sie einen Steg, von dem Sie einen schönen Blick auf den Wasserfall von Gias Fontana werfen können, der aus den Quellen des Pesio entspringt.

Mit einem leichten Anstieg erreichen Sie das gleichnamige Gias (1.218 m, Brunnen), wo Sie wieder auf den stark begangenen Weg treffen, der zum Pis del Pesio führt. Folgen Sie ihm bergab in einen Mischwald mit überwiegend Buchen und gehen Sie einen längeren Abschnitt auf halber Höhe über dem Pesio bis zu einen breiten Feldweg.
Diesem folgen Sie nach rechts und überqueren mit einem letzten Aufstieg den von den Saut-Wasserfällen kommenden Wildbach. In umgekehrter Richtung geht es weiter durch den schönen Tannenwald bis zur Lichtung Pian delle Gorre (1.032 m), wo diese herrliche Wanderung endet.