Ist Vernante das Dorf Pinocchios, so ist der kleine Ortsteil Palanfrè das Dorf der Buchen und Gnome. In der Volkserzählung ist die Buche ein magischer Baum, der von Zauberwesen bewohnt wird. Hier gibt es einen jahrhundertealten, ausgedehnten Bannwald, den Bosco Bandito.

Damit der Wald die Ortschaft vor den im Winter häufig vorkommenden Lawinen schützen kann, haben die Einwohner des Ortsteils bereits ab dem 18. Jahrhundert das Schlagen der Bäume oberhalb ihrer Häuser „gebannt“. Daher der Name „Bosco bandito (Bannwald)“. Seit 1979 bildet der Buchenwald zusammen mit den Seen von Palanfrè ein Naturschutzgebiet und untersteht der Verwaltung der Schutzgebiete der Seealpen. Ein Muss ist der mit Tafeln und Hinweisen ausgestattete Rundgang, auf dem die Besucher die Biodiversität im Buchenwald entdecken können, der mit Bäumen aufwartet, die mehr als 300 Jahre alt sind.

Im Naturschutzgebiet des Waldes und der Seen von Palanfrè hat der Naturschutz einen Wiederbelebungsprozess des Dorfes ermöglicht, der noch immer andauert. Jahrelang war der Ortsteil unbewohnt und die Straße war im Winter sogar gesperrt. Im Lauf der Jahre ist das Dorf durch städtebauliche Maßnahmen und Dienstleistungen aufgewertet worden, die den Beginn einer neuen Beherbergungsstruktur ermöglicht haben.

Auch die Almweiden und Wanderwege in der Umgebung wurden verbessert. Und so zählt der Ortsteil, der vor vierzig Jahren keine Einwohner mehr hatte, heute vier Familien und einige landwirtschaftliche Betriebe. Hier wird die Milch für die Herstellung verschiedener schmackhafter Käse gemolken: Palanfrè, Saret und Isola, sowie weitere Käsesorten, Butter, Ricotta und Joghurt.

Dank des hier reichlich vorhandenen Schnees eignet sich die Mulde von Palanfrè gut für Langlauf auf der gespurten Loipe, Skitourengehen und Schneeschuhwandern zum Monte Pianard oder zur Costa della Garbella. Im Sommer winden sich Wander- und Radwege in Richtung des Monte Frisson und der gleichnamigen Seen.