Die kostbare, spätromanische Pfarrkirche liegt am Ende der aussichtsreichen Piazza und bewahrt einen wertvollen Schatz dieses „Hochlands“. Es handelt sich um den verblüffenden Freskenzyklus von Hans Clemer, einem am Ende des 15. Jahrhunderts in den Tälern des Marquisats von Saluzzo sehr bekannten flämischen Maler. Mit seinen innovativen Techniken schuf er 1493 im Presbyterium und in der Apsis der Kirche einen Freskenzyklus, der Szenen des Lebens Mariä und eine meisterhafte Kreuzigung darstellt und ihm den Titel „Meister von Elva“ einbrachte.

Wann man zwischen den Häusern aus Naturstein spazieren geht, sollte man unbedingt das kuriose Haarmuseum, Museo dei Pels, besuchen. Hier wird die Erinnerung an einen der alten Handwerksberufe aufrechterhalten, welcher ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts unter den Talbewohnern weit verbreitet war: der des Haarsammlers. Die Haarpracht der Frauen wurde für ein bisschen Kleingeld oder im Austausch für Stoffe und Tücher in ganz Norditalien gesammelt und nach Elva gebracht. Hier wurde das Haar gekonnt für die anschließende Anfertigung wertvoller Perücken bearbeitet, die sogar bei englischen Lords und Aristokraten aus halb Europa gefragt waren.

Zu den natürlichen Schönheiten Elvas zählt der Fremo Cuncunà, ein Felssporn, der über dem Seitental Vallone di Elva auskragt und heute ein Muss für Wanderer ist. Seine eigenartige Form ermöglicht es nämlich, äußerst effektvolle Fotos zu schießen. Den Fremo erreicht man von der Piazza in Elva mit einer rund 45-minütigen Wanderung oder mit einem Spaziergang von rund zehn Minuten ab der Berghütte La Sousto dal Col.

Leidenschaftliche Gourmets können der in den Gasthäusern des Tals angebotenen okzitanischen Küche nicht widerstehen. Zu probieren gibt es den Toma di Elva, einen traditionellen Käse, der noch handwerklich in den örtlichen Käsereien hergestellt wird.