Vom Gipfel des Marguareis (2.652 m) und von vielen benachbarten Gipfeln schweift der Blick von Korsika bis zum Monte Rosa. Unterhalb 2.000 Meter spenden herrliche Weißtannen-, Buchen- und Lärchenwälder den Wanderern Schatten, während sich in den schwierigen Höhenlagen die hartnäckige Bergkiefer behauptet.

Der Naturpark ist ein Biodiversitäts-Hotspot zwischen den Alpen, der Provence und dem Mittelmeergebiet mit einer außergewöhnlichen Vielfalt an Pflanzenarten: Berg- und Kontinentalarten wachsen neben Pflanzen, die typisch für die Mittelmeervegetation sind. Vielfältig und reich ist auch die Fauna mit den typischen Bergarten: Rehe, Hirsche, Gämsen, Murmeltiere, Adler und Birkhühner. Um das Ökosystem des Valle Pesio zu vervollständigen, hat sich hier in den 1990er Jahren das erste in den italienischen Alpen dokumentierte Wolfsrudel fest angesiedelt: das beste Zeichen einer intakten und lebensfähigen Bergwelt.

Ein ausgezeichnetes Wanderwegenetz und gastfreundliche Berghütten auf beiden Seiten des Marguareis-Massivs ermöglichen es Wanderern, das Schutzgebiet in aller Ruhe zu entdecken und die herrliche, weite Aussicht zu genießen. Besonders beliebt ist die aus fünf bis sechs Etappen bestehende Tour del Marguareis. Viele Wege des Naturparks verlaufen über die ehemaligen Salzstraßen, die „Vie del Sale“, die von der Po-Ebene ans Meer führten. Die berühmteste ist die herrliche Militärstraße Limone-Monesi, auch als Alta Via del Sale bekannt, die entlang der Südgrenze des Naturparks verläuft. Weiter unten im Tal findet man die Spuren der Geschichte in dem Erbe, das die Kartäusermönche dem Valle Pesio hinterließen: eine aufmerksame Forstverwaltung, die der Naturpark heute mit Einsatz und Leidenschaft fortsetzt.