San Michele Mondovì ist das Zugangstor zu den Tälern Corsaglia und Casotto. Der kleine Ort langobardischen Ursprungs empfängt dich sofort mit den bunten, über eleganten, hohen Laubengängen errichteten Adelshäusern, die die Hauptstraße flankieren. An dieser Straße liegt auch der Palazzo del Re, in dem sich heute ein modernes Hotel befindet und in dem einst die Savoyer – insbesondere König Vittorio Emanuele II – auf ihren Reisen zum Schloss von Casotto Halt machten.

Etwas höher gelegen befinden sich das Rathaus aus dem 19. Jahrhundert, die Pfarrkirche von 1710 mit interessanten, sakralen Kunstwerken lokaler Maler und ein kleiner botanischer Garten mit essbaren Pflanzen sowie Färber- und Zierpflanzen. Über den Ort wacht die Ruine der einstigen Burg.

Außerhalb des Stadtkerns gibt es neben der prächtigen Kirche San Paolo im gleichnamigen Ortsteil noch elf Landkapellen mit Fresken aus dem 15. und 16. Jahrhundert. Einige erreicht man leicht über den Rundweg Sentiero Landandè. Folgt man dem roten „Blütenblatt“, der speziellen Markierung des Rundwegs, kommt man oben auf einem Hügel an, auf dem ein solches Kleinod steht: die Kapelle San Giovanni.

Von dort oben hat man eine herrliche Aussicht über die Täler, ganz besonders vom Standort der weiß-blauen Big Bench von Chris Bangle. Eine weitere, vor allem in geschichtlicher Hinsicht wertvolle Kapelle ist die auf dem Hügel Bicocca di San Giacomo. An diesem Ort fand 1796 eine Schlacht zwischen der piemontesischen Armee und der Napoleons statt, ein blutiges Ereignis, dem der Dichter Carducci eine berühmte Ode gewidmet hat.

Ein bedeutender Bürger von San Michele war zweifelsohne der international berühmte Trompeter Nini Rosso, der in den 1960er Jahren mit dem Hit Il Silenzio bekannt wurde, mit dem er an die Spitze der Charts stürmte und auf Tournee durch Nordeuropa und sogar Japan ging. Seiner Person ist eine Musikveranstaltung gewidmet, die jedes Jahr den Ort belebt.