Bagienner vom Volk der Ligurer waren die ersten Bewohner dieser vom langsam dahinfließenden Tanaro zerfurchten Hügellandschaft, die bald vom Römischen Reich erobert wurde. Im Mittelalter wurde Clavesana zu einem umkämpften Gebiet, bis es endgültig unter die Herrschaft der Savoyer geriet.

Die Landschaft ist stark vom Auf und Ab der Langhe geprägt und rigoros mit den Rebzeilen der Weinberge überzogen, dem großen lokalen Schatz. Man kann sich unmöglich die Gelegenheit entgehen lassen, einige der hier erzeugten Weine zu probieren, wie den Alba DOC, den Alta Langa DOCG oder den Dogliani DOCG, aus den berühmten Rebsorten Nebbiolo, Barbera und Dolcetto. Hier wird auch eine der begehrtesten Haselnusssorten der Welt angebaut, die Nocciola gentile delle Langhe.

Der Fluss Tanaro mit seinen weiten und geschwungenen Biegungen drückt der Landschaft ebenfalls seinen Stempel auf. Die seit Jahrtausenden von seinen Wassern hervorgerufene Erosion hat sich wie ein Messer in die Hänge der Hügel geschnitten, so dass die hellen Formationen aus Mergel, Sand und Lehm, die vor Millionen Jahren aus ehemaligem Meeresgrund entstanden, zum Vorschein kamen. Die Calanchi von Clavesana sind im ISPRA-Verzeichnis der geologischen Stätten von nationaler Bedeutung aufgelistet. Am Fuß dieser stattlichen Gebilde befinden sich auch ruhige Sandstrände.

In Bezug auf Kunst ragt die dem Erzengel Michael gewidmete Pfarrkirche aus dem 18. Jahrhundert heraus, sowie das Schloss und die Wallfahrtskirche Madonna della Neve, der im August ein herzliches Patronatsfest gewidmet ist.

Clavesana ist auch der Geburtsort der ersten, vom Designer Chris Bangle im Jahr 2010 entworfenen „riesigen Bank“. Mittlerweile gibt es weltweit mehr als hundert, und davon stehen drei hier: die erste, rote befindet sich im Ortsteil Gorrea. Die anderen beiden (eine gelbe und eine blaue) stehen in Palazzetto und Sbaranzo.